Donnerstag, 30. August 2012

Reintaler See - Neues Gewässer

Mit Hilfe des www wurde ich auf den Reintalersee bei Kramsach aufmerksam. Nachdem ich die online verfügbaren Bilder und Gewässerkarten studiert hatte, stattete ich dem See einen ersten Besuch ab. Was ich dort zu sehen bekam, machte mich neugierig. Zwei tiefe Becken sind durch einen schmalen Flachwasserbereich miteinander verbunden. Ausgedehnte Schilfgürtel, Seerosenfelder, Krautbänke und Plateaus bieten den dort vorkommenden Fischen einen perfekten Lebensraum. Mit einer Fläche von ca. 29 Hektar bietet  das Gewässer dem Angler ausreichend Gelegenheiten, seinem Zielfisch nachzustellen, bleibt jedoch überschaubar.

Es folgte ein zweiter Rundgang. Beide Male konnte ich Karpfen lokalisieren und wollte schleunigst einen ersten Versuch wagen. Aufgrund des dort herrschenden Badebetriebes kann es an schönen Tagen von Vorteil sein, die Pirsch auf die ruhigen Nachtstunden zu verlegen. Vorheriges anfüttern kommt für mich nicht in Frage, da dies unnötigen Aufwand und ebenso unnötig hohe Spritpreise verursachen würde.


Erste Session

Ich wählte eine kleine, windgeschützte Bucht im östlichen Teil des Sees. Ich angelte von 20:30, abends bis 7:00 am nächsten Morgen.Dort hatte ich bei meiner vorhergehenden Inspektion aktive Fische beobachten können. Um diese auf die Matte zu legen, verfolgte ich zwei unterschiedliche Methoden.  Eine Rute legte ich auf ungefähr drei Metern Wassertiefe auf relativ hartem, leicht abfallendem Untergrund, 18 Meter vom Ufer entfernt, ab. Den Haken bestückte ich mit einem getrimmten, sinkenden, süßen Boilie und fütterte punktuell mit einem Spodmix an.

Die zweite Rute präsentierte ich gut zwei Meter vor dem Schilf. Hier dienten Fischmehlboilies als Köder.

Resultat: Auf die „süße“ Rute stiegen 3 Brassen ein. Jede Menge Fehlbisse, Schnurschwimmer, und erfolglose Köderattacken waren die Draufgabe. Auf die „fischige“ Stange rührte sich die ganze Nacht nichts. Alles in allem war es eine sehr nervenaufreibende Session. Doch wenigstens konnte ich Fische fangen.


Zweite Session


Diesmal befischte ich während der Nachtstunden zwei Plateaus im östlichen Becken des Sees. Diesmal beschränkte ich mich bei der Köderwahl auf Boilies um Weißfischattacken zu vermeiden. Ich angelte in etwa in zwei Metern Wassertiefe wie beim letzten Mal mit süßen und fischigen Murmeln.

 Meine Taktik zeigte um 03:30 Erfolg. Ich konnte einen Schuppenkarpfen von 14,8 lbs landen. Da ich alleine angelte, wollte ich den Fisch nicht unnötig strapazieren und verzichtete darauf, mittels Selbstauslöser und viel Geduld auf ein ansehnliches Foto zu warten. So entließ ich ihn nach einer Verschnaufpause im Karpfensack wieder in sein Element.



Das Beste draus machen...

Bisher angelte ich hauptsächlich in einem See, nahe meiner Heimat, welche sich ungefähr 200 Kilometer von meinem derzeitigen Standort entfernt befindet. Großer Pluspunkt daran – eine hohe Zahl an Rüsslern ist anzutreffen. Und obwohl catch and release dort nur von wenigen Anglern betrieben wird, kommen die Karpfen dort trotzdem in vernünftigen Größen vor.

Da ich bis  einschließlich der Saison 2010 nur sehr unregelmäßig diese tollen Kämpfer überlisten konnte, beschloss ich vor einem Jahr, meine zukünftige Pirsch verstärkt den Wasserschweinen zu widmen. Nach intensiver Onlinerecherche und Adaption meiner Gerätschaften und Angelmethoden konnte ich vergangenen Sommer etliche Karpfen auf die Matte legen und meinen bisherigen personal best von 31 Pfund aufstellen.

Seit beinahe einem Jahr bin ich nun in meiner Landeshauptstadt Innsbruck beruflich tätig und will meine Leidenschaft natürlich auch in deren Umgebung ausüben. Dazu werde ich versuchen, mein bisher gesammeltes Wissen über den Karpfenfang so effizient wie möglich an die doch etwas unterschiedliche dortige Angelei anpassen und hoffentlich bald neue PB-verdächtige Fische über mein Keschernetz ziehen.